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Saisonale Informationen - Imkerei Karbe aus dem Limmattal

Vorfrühling

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Vorfrühling (März)
Natur: Die ersten Blüten der Haselnuss resp. die Kätzchen kennzeichnen den Beginn des Vorfrühlings. Es ist Mitte bis Ende Februar oder anfangs März. Frühblüher sind frühe Weiden, Schneeglöckchen und Krokus. Das Singkonzert der Vogelstimmen nimmt deutlich zu.
Bienen: Die Bienen sind bei Sonnenschein an geschützten Orten bereits ab ca. +6°C vor ihrer Haustür. Sie machen noch zögerlich ihre ersten Reinigungsflüge und beginnen mit dem Frühlingsputz. Steigt die Tagestemperatur über +8 bis +10°C an, kehren die ersten Sammlerinnen mit Pollenhöschen von Hasel, Salweide, Schneeglöckchen, Krokus etc. heim. Die Legetätigkeit der Königin - sie begann um Weihnachten herum mit dem Eierlegen, wird intensiver.
Imker: Beobachten ist angesagt. Wer jetzt ohne wichtigen Grund in den Bienenvölkern herumwurstelt, macht mehr Schaden, als Nutzen.

Erstfrühling
Erstfrühling (April)
Natur: Der Erstfrühling beginnt, wenn Schlehen und Löwenzahn in voller Blüte stehen und auch die Forsythie blüht. Die Tierwelt erwacht endgültig aus dem Winterschlaf.
Bienen: Die Bienen sammeln nun reichlich Nektar und Blütenstaub (Pollen). Das Brutnest vergrössert sich zunehmend, die Trachtbienen für Obst und Raps werden herangezogen.
Imker: Der Imker trifft Vorbereitungen fürs Bienenjahr. Dazu gehören Futterkontrolle, evtl Erweiterung der Bienenwohnung mit Rähmchen. Und wieder ist Beobachten angesagt. Fluglochbeobachtungen sind enorm wichtig, sehr oft können sie einen Eingriff ins Bienenvolk ersetzen.
Vollfrühling
Vollfrühling (Mai)
Natur: Mit der Apfelblüte hält der Vollfrühling Einzug. Jetzt ist die Zeit der Blütenfülle. Es blühen nicht nur die Obstbäume, sondern ebenso viele Wildpflanzen und Ziersträucher, z.B. der Flieder. Auch die spät austreibenden Laubbäume entfalten jetzt ihr Laub, Raps und Wintergetreide wachsen schnell in die Höhe. Die steigenden Temperaturen und die längere Sonneneinstrahlung sorgen für eine allgemein stürmische Pflanzenentwicklung. Der phänolische Beobachter muss jetzt sehr aufmerksam sein, damit er die vielen phänologischen Phasen mitbekommt.
Bienen: Die Durchlenzung, der Wechsel von Winter- zu Sommerbienen, ist jetzt abgeschlossen. Die ersten Bienenschwärme fallen an.
Imker: Die Bienenvölker erstarken zusehends, der Frühlingshonig reift in den Waben heran. Wer neue Königinnen heranziehen möchte, findet jetzt genau die richtige Zeit.
Frühsommer
Frühsommer (Juni)
Natur: Der Frühsommer fällt meistens in den Juni. Viele Wiesen sind bunt und zeigen sich in Hochblüte. Der schwarze Holunder beginnt zu blühen. In diese Zeit fällt auch die Heuernte und die Imker schleudern nach der Raps- oder Robinienblüte den Blütenhonig (Frühtracht). Wenn es jetzt nicht zu warm und zu trocken ist, dann sind günstige Voraussetzungen für eine gute Ernte gegeben.
Bienen: Die Bienenvölker erreichen ihren saisonalen Höhepunkt. Die Populationen haben innert kürzester Zeit enorm zugenommen, die Bienenkästen sind randvoll. Gut, starke Völker mit über 70'000 Bienen sind keine Seltenheit.
Imker: Der Imker hat Hochsaison! Es fallen immer noch Bienenschwärme an. Die erste Honigernte sollt nun in den Gläsern sein.
Kalender Erstfrühling
Hochsommer (Juli)
Natur: Die Sommersonnenwende (21. Juni) ist eine wichtige Zäsur bei den Bienen. Wenn die Linden blühen und im Garten die reifen Johannisbeeren und Kirschen gepflückt werden, dann ist Hochsommer.
Bienen: Beim Bienenvolk schwindet das Brutnest mehr und mehr. Es hat den jährlichen Zenit überschritten. Ganz selten noch fällt ein Schwarm an. Das Bienenvolk bereitet seinen Wintersitz vor.
Imker: Die zweite Honigerne - wenn es den etwas zu ernten gab - ist durch. Jetzt sollte der Imker möglichst nicht mehr in Brutnest eingreifen. Die erste Varroabehandlung steht an. Erste kleine Futterportionen werden gegeben. 
Kalender Vollfrühling
Spätsommer (August)
Natur: Diese Jahreszeit wird eröffnet, wenn der Frühapfel, der bekannteste ist der Klarapfel, zum ersten Mal gepflückt werden kann. Die Getreideernte ist weitgehend abgeschlossen.
Bienen: An den Bienenstöcken kehrt Ruhe ein. Beim Bienenvolk gehen zusehends die Sommerbienen ab, das Volk schrumpft.
Imker: Der Imker kontrolliert die Varroabehandlung und füttert die Bienen weiter auf.
Frühherbst
Frühherbst (September)
Natur: Der Frühherbst beginnt, wenn Holunderbeeren und Kornelkirschen reif sind. Früchte wie Birnen, Zwetschgen oder Holunder können geerntet werden. Die Haselnüsse fallen und werden eingesammelt.
Bienen: Die Bruttätigkeit der Königin lässt nach, die Volksstärke nimmt ab. Der Bienenstaat verringert seine Einwohnerzahl auf etwa 10 - 15'000 Bienen und ist bereit für die Überwinterungsphase.
Imker: Die Völker sind aufgefüttert, die zweite Phase der Varroabehandlung ist eingeleitet. Die Fluglöcher werden auf ca. 7mm verkleinert, damit keine Spitzmäuse eindringen können - neben dem Imker die grösste Störquelle im Winter.
Vollherbst
Vollherbst (Oktober)
Natur: Wenn die ersten Früchte der Rosskastanie und Stiel-Eiche reif vom Baum fallen, dann hält der Vollherbst Einzug. Die Obsternte findet mit der Ernte der spätreifen Äpfel ihren Abschluss. Nun ist die Zeit der Laubfärbung, der "Goldene Herbst" beginnt.
Bienen: Die Bienen ziehen sich mehr und mehr zur Winterkugel zusammen.
Imker: Die Bienenvölker sind fertig aufgefüttert, die Varroabehandlung abgeschlossen. Weitere Eingriffe wie Waben ordnen oder Völker enger setzen sind kontraproduktiv und können fatale Folgen fürs Bienenvolk haben.
Vollherbst
Spätherbst (November)
Natur: Der Spätherbst beginnt, sobald sich Laub der Stiel-Eiche herbstlich verfärbt und viele andere Laubgehölze ihre Blätter abwerfen. Die ersten Nebel ziehen auf.
Bienen: Der Flugbetrieb ist so gut wie ganz eingestellt. Vereinzelt fliegen die Bienen bei der wärmenden Herbstsonne noch aus. Sie kehren oft mit weissen Rücken vom Asiatischen Springkraut heim, einer sehr guten Herbst/Winterversorung. Haupttätigkeit ist nun das gegenseitige Wärmen.
Imker: Beim Imker ist nun auch ein gewisse Ruhe eingekehrt. An schönen Tagen können die Werkzeuge gereinigt werden. Die Vorbereitungen fürs Weihnachtsgeschäft - falles man an die Weihnachtsmärkte gehen möchte - sind im vollem Gange.
Winter
Winter (November - Februar)
Natur: Der Blattfall der Stiel-Eiche, des spätreifenden Apfels und der Nadelfall der Europäischen Lärche markieren den Beginn des phänologischen Winters. Die heimischen Pflanzen sind an das mitteleuropäische Klima angepasst und verharren auch in Winterruhe, wenn milde Witterungsphasen folgen. Der Winter kommt immer später, Schnee liegt oft keiner an Weihnachten.
Bienen: Um die Wintersonnenwende am 22. Dezember beginnt auch im Bienenvolk etwas für uns seltsam anmutigendes: Die Königin beginnt wieder mit der Eilage. So seltsam es sich liest, es kann draussen gut und -20°C sein, die Königin legt wieder Eier. Ein weiteres selsames Begebnis: Legt die Königin aus Sicht der Arbeiterinnen zu viele Eier, werfen diese sie aus den Zellen.
Imker: Der Imker bildet sich weiter, wird schon langsam nervös "Wann können wir endlich wieder bei den Bienen sein?!". Er macht Kontrollgänge zu den Bienen. Schaut, ob alles ok ist und zieht hie und da eine Winterunterlage, um den Zustand des Volkes zu begutachten. Findet er beispielweise erst Eier, ist alles bestens, das Volk bereitet sich auf die neue Saison vor.